Christoph Draeger

Geboren 1965 in Zürich, aufgewachsen und wohnhaft in Klosters-Serneus (1972-1999), lebt in New York.

Der in New York lebende Künstler Christoph Draeger setzt sich bald zwanzig Jahren konsequent mit den verschiedensten Katastrophen und ihrer medialer Vermittlung auseinander. In der fortlaufenden Reihe Voyages apocalyptiques (seit 1994) bildet Draeger die Schauplätze von Naturkatastrophen, desaströsen Unfällen oder terroristischer Gewalt aus einem auch zeitlichen distanzierten Standpunkt ab, was auf die menschliche Vergänglichkeit ebenso wie auf die Halbwertszeit des dokumentarischen Bildes im Medienzeitalter hinweist. Viele dieser Desaster berühren uns heute so wenig wie die Landschaften und Orte selber noch Spuren tragen: auf den Fotografien wirken Überlingen (2009), Little Big Horn (1994) oder Hiroshima (1995) friedlich und unversehrt. Bei Ground Zero (2005), einer auf ein riesiges Puzzle gedruckte Fotografie, lassen sich Zerstörung und Wiederaufbau wie als böses Spiel wiederholen.